Nachdem ich meinen Weg zur Nachbildung des eisernen Langschwellengleises gefunden hatte, stand die Kiesbettung für das Streckengleis an - Schotter wurde, soweit momentan ersichtlich, auf der Strecke des Holledauer Bockerls erstmals bei der Überarbeitung durch die DRG zwischen 1935 und 1940 eingebaut.
Hier erwies sich zur Darstellung des Kieses der N-Spur-Schotter 'Granit' mit einer Körnung von 0,25-0,44 mm in gelb-braun von Eik Fiolka's spurenwelten.de (Best.-Nr. 201) als offensichtlich beste Lösung, um die damals mit lokal verfügbaren Materialien ausgeführte Bettung wiederzugeben.
Für den Beiweg wurde wie auch im Rahmen früherer Module eine Mischung aus 2 Teilen gelben Holledauer Sandes und 1 Teil Quarzsand benutzt.
In diesen Bildern ist der N-Spur-Schotter für die Kiesbett-Darstellung noch feucht vom Schotterkleber und wird dann nach der Durchtrocknung wieder heller.
Der gleiche Teil des Streckengleises aus größerer Nähe.
Damit hatte ich zwar meinen Weg gefunden, wie ich das Streckengleis gestaltet wollte, innerhalb des Bahnhofs waren aber die Gleise nicht nur eingekiest, sondern bis zur Höhe der Oberkante der Langschwellen mit einer Sandschicht bedeckt. Im Überschwang hatte ich dann, wie man in den beiden nachfolgenden Bildern sehen kann, etwas gemacht, was ich im Nachhinein als ziemlichen Blödsinn empfand: warum den exzellenten spurenwelten-Schotter unter einer Sandschicht verschwenden? Es war mehr als genug anderes Material vorhanden, also wurde dieses eingebaut, um es dann mit einer Sandschicht zu bedecken. Das Ergebnis empfand ich vor dem Hintergrund eine neu gebaute Haltestelle nachbilden zu wollen als Desaster und das Versuchsstück in diesem Gleisbereich als verdorben.
Es geht um die im nebenstehenden Bild zu sehenden zwei linken Doppelfelder zwischen den fünf Spurstangen. Im inneren Doppelfeld zwischen den Stangen 3 bis 5 hatte ich meinen 'zweitfeinsten' Sand (Korngröße < 0,3 mm) aufgebracht, mit Schotterkleber verklebt - und dabei vollkommen übersehen, daß die Korngröße damit so ziemlich dem entsprach, was auf der rechten Seite des Versuchsstücks als Kies eingebaut war. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier: üblicherweise verwende ich diesen Sand in der Epoche III für die Darstellung des Beiwegs - im Vergleich zum da eingesetzten Schotter geht das immer als Sand durch ...
Beim nächsten Versuch, im vorherigen Bild in dem linken Doppelfeld zwischen den Stangen 1 bis 3 und hier nebenstehend in einer Nahaufnahme, verwendete ich das 'feinste Material', das ich habe: Korngröße maximal 0,18 mm. Auch hier wurde mit Schotterkleber verklebt - jetzt sieht das nicht nach frisch besandetem sondern nach einem (ur-)alten Gleis aus, bei dem sich schon mehr Erde als Schotter zwischen den Schienen befindet.
Immerhin, auch wenn die gezeigten Versuche nach meinem Empfinden 'in die Hose gingen', gibt es nun für mich einen Lösungsansatz, auf einem kleinen Holzrest dargestellt:
Wieder handelt es sich um das maximal 0,18 mm messende Material. Das obere, unregelmäßig geformte Feld ist lediglich aufgestreut und etwas mit einem weichen Pinsel ausgebreitet, das untere, grob rechteckige Feld ist auf Grasleim von Noch aufgetragen und durchgetrocknet.
Hier zum Vergleich das gesandete Feld neben dem eingekiesten Gleis:
Etwas wird es beim Nachbau der Haltestelle Wolnzach Markt sicher nicht geben: auf einem Kiesuntergrund aufgetragenen Sand! Beim Vorbild wurde laut den erhaltenen Akten auf einer starken Pack- mit darüberliegender Kieslage eine ca. 10 cm dicke Sandschicht ins Gleis eingebracht. Von den beiden Unterbaulagen schlug da bei einem frisch hergestellten Gleisbett in einem neu errichteten Bahnhof beim besten Willen nichts bis zur Oberfläche durch. Nebenbei: für die Gesamtstrecke von der Station Wolnzach bis zur Endstation Mainburg liegen minutiöse Aufzeichnungen über entstandene Streckenschäden und deren Beseitigung in den ersten Jahren vor (auch schon für die Teilstrecke von Station Wolnzach bis Haltestelle Wolnzach Markt in 1894!) - keine einzige Schadensmeldung betrifft eine Haltestelle oder einen Haltepunkt. Für meinen Nachbau der Haltestelle bedeutet das, daß zuerst zwischen den Schienen bis fast zur Oberkante der Langschwellen aufgefüttert und dann nur eine ganz dünne Sandschicht mit dem Grasleim von Noch aufgetragen werden wird.
... und das ist für mich DER Verein zum Holledauer Bockerl: